UPDATE: Jetzt mit Programm und Anmeldung
Nach 2 Jahren Corona-bedingter Pause fährt der Väteraufbruch für Kinder mit seiner Familienkongress-Reihe fort. Ab diesem Jahr werden sie im Stephanstift in Hannover stattfinden. In Kürze wird das detaillierte Programm versendet, hier bereits als Vorankündigung zum Einplanen. Da vermutlich aufgrund von Corona noch mit Mindestabständen getagt wird, werden die verfügbaren Plätze voraussichtlich knapp sein. Daher ist eine frühzeitige Voranmeldung sinnvoll.
Folgende Referenten haben u.a. zugesagt:
- Lieselotte STAUB (Forensische Psychologin/Gutachterin, Schweiz)
- Andreas HORNUNG (Familienrichter)
- Marc SERAFIN (Leiter des Jugendamtes der Stadt Sankt Augustin, Mitglied im wiss. Beirat des BMFSFJ-Projektes „Streit und Trennung meistern“, Lehrbeauftragter an der Kath. Hochschule NRW in Köln)
Zum Thema
Kinder erleben die Trennung ihrer Eltern oft als einschneidendes, nachhaltig wirkendes Ereignis in ihrer Biographie, ähnlich einschneidender Krankheiten oder Todesfälle in ihrer Familie. Die Trennung der Eltern, oft gleichbedeutend mit dem Auseinanderfallen der Familie, führt bei Eltern und Kindern zu Entwicklungskrisen, die bei Hochstrittigkeit der Eltern andauern und chronisch werden können.
Aber selbst dann, wenn die Trennung im gegenseitigem Einvernehmen erfolgt, wenn die Eltern ihre Kinder im Blick behalten, miteinander kooperieren, stellt sich die Herausforderung eine Neuorganisation der Familie mit zahlreichen Anforderungen an Eltern und Kinder.
Wenn nun die Sorge um und der Umgang mit den Kinder zum Streitpunkt zwischen Mutter und Vater wird, steht diesen ein kontradiktorisches Familien- und Verfahrensrecht zur Verfügung. Mutter und Vater „bewaffnen“ sich je mit einem Anwalt und ziehen vor Gericht. Gestritten wird um die Verfügungsgewalt über das Kind. Aus dem Blick gerät das Kind, das doch in der Regel „beide lieb hatte und auch zukünftig beide lieb haben möchte“.
Ungewollt und machtlos geraten Kinder so in eine Situation, die sie meist überfordert. Ihnen fehlt die Lebenserfahrung, das Wissen und die Souveränität, um ihre Bedürfnisse und Wünsche selbst vertreten zu können. Aber über ihr zukünftiges Leben wird in diesem Verfahren entschieden.
Im Rahmen unserer Fachtagung „Kinder im familiengerichtlichen Verfahren“ wollen wir die Lage der betroffenen Kinder aus verschiedenen Perspektiven beleuchten:
- Wie verhalten sich Kinder im Verfahren, wenn sie mit Familienrichter*innen; Gutachter*innen, Verfahrensbeiständ*innen, dem Jugendamt und ggf. noch mit Umgangspfleger*innen konfrontiert sind?
- Wie äußern sich Kinder alters- und entwicklungsgemäß wem gegenüber in verschiedenen „Anhörungen“?
- Welchen Einfluss haben familiengerichtliche Verfahren auf ihre Entwicklung und ihr zukünftiges Aufwachsen?
In verschiedenen Workshops und im einer Podiumsdiskussion werden wir die in den Vorträgen gewonnenen Informationen vertiefen und abschließend Antworten suchen auf die Frage: Wie können zukünftig Verfahren kindgerechter gestaltet werden und welche Alternativen gibt es zum aktuellen kontradiktorischen Familienrecht.
Auf der WEB-Seite zum Familienkongress veröffentlichen wir alle Aktualisierungen zum Programm und zu den organisatorischen Details.
Wir freuen uns, nach dieser langen Pause wieder zu vielen interessanten Live-Vorträgen und lebendigen Diskussionen zusammenzukommen.