Seit etwa einem Jahr gibt es die Bundesfach- und Koordinierungsstelle Männergewaltschutz (BFKM).
Die Fachstelle kümmert sich um
- Fachberatung beim Aufbau und beim Coaching von bestehenden Männerschutzprojekten
- Aufbau eines bundesweiten Netzwerkes von Männerschutzeinrichtungen
- standardisierte Fallerfassung und Vermittlung von Hochrisikofällen
- Entwicklung von Qualitätsstandards für Männerschutzeinrichtungen
- Konzeptionierung von Männerschutzangeboten, Politikberatung
- Sensibilisierung der Öffentlichkeit und Fachöffentlichkeit für Gewaltbetroffenheit von Männern
- Einrichtung von Notrufnummern für betroffene Männer
Auf der Website sind die Bundesweit 27 Plätze in Schutzwohnungen für Betroffene ausgewiesen, u.a. satte 2 Plätze in Köln (seit 20. Juli 2020). Anders als Frauen können sich bis dato Männer nicht auf ein ausgebautes Hilfsangebot verlassen. Wenigstens 19% der Opfer von Partnerschaftsgewalt sind aber männlich. Aufgrund der Stigmatisierung männlicher Opfer ist zudem mit einer besonders hohen Dunkelziffer zu rechnen.
Wer sich mit dem Gedanken trägt die Angebote wahrzunehmen sollte sich – insbesondere wenn Kinder betroffen sind – rechtzeitig um Aufnahme bemühen, da nur einige der Plätze berücksichtigen, dass Männer auch Kinder haben können, welche häufig dann auch ebenfalls von Gewalt betroffen sind. 2/3 der Plätze sind i.d.R. ausgelastet – wohl wegen sehr zurückhaltender Öffentlichkeitsarbeit.
Nach wie vor fehlen ebensolche Angebote für Männer und insbesondere Väter die von ungerechtfertigten Wohnungsverweisen betroffen sind. Da es in diesem Bereich keinen effektiven Rechtsschutz gibt, stehen Opfer von Anzeigen meist über Wochen ohne Mittel, Kleidung, Wohnung etc. da und werden als Täter geführt. Der Gewaltvorwurf wird dabei häufig dazu genutzt um den beschuldigten Elternteil zu entsorgen und die Kinder zu entfremden (Inoffiziell wird das Gewaltschutzgesetz in Polizeikreisen auch Müttergesetz genannt).