Der Film "Weil Du mir gehörst" (https://www.3sat.de/film/3sat-zuschauerpreis/weil-du-mir-gehoerst-166.html), der die aktive Entfremdung eines kleinen Mädchens von seinem Vater nach der Trennung zeigt, hat den Zuschauerpreis beim Filmfest Baden-Baden gewonnen. Es wäre gut, wenn dieser Film zum Pflichtprogramm für Fachkräfte und zukünftige Justiz- und Familienministerinnen würde. Bis dato wird die Tausendfache Entfremdung von Trennungskindern immer noch ignoriert, und Reformforschläge unter den Teppich gekehrt.
Leider gab es auch in der sogenannten Fachjury Mitglieder zum Inhalt des Films, welche ideologiegeprägt den Film nicht verstanden haben. Ein Jurymitglied führte beispielsweise einen Femizid an um den Film zu diskreditieren. Es ist auch im Film unstreitig, das Frauen (aber eben auch Männer) unter Partnerschaftsgewalt leiden. Das will der Film auch gar nicht absprechen. Es geht hier um ein anderes Thema, nähmlich Entfremdung von Kindern. Und dieses Elterliche Entfremdungssyndrom ist anders als nach Kenntnis der Jurorin auch inzwischen in den einschlägigen internationalen Diagnoseverzeichnissen (z.B. seit 2013 in der DSM-5) anerkannt.
Wer hier das Wohl von Kindern durch seine ideologische Brille nicht erkennen kann, diskreditiert durch wenig fachkundige alternative Fakten nicht den Film, sondern vor allem sich selbst und alle Versuche, den Geschlechterdialog positiv zu führen.
Trotz der negativen Bewertung seitens der Jury hat der Film den Preis gewonnen und bekommt hoffentlich erneut die Aufmerksamkeit, die er verdient. Offenbar hat er beim Publikum etwas berürt, was die Jury nicht sehen konnte.
Den Film kann man bis 21.02.2021 noch in der Mediathek ansehen.