NRW-Gleichstellungsministerin Ina Scharrenbach (CDU) gibt auf Nachfrage der BILD an, dass es derzeit keine Zunahme Häuslicher Gewalt gäbe. Es gäbe auch ausreichend freie Plätze in Frauenhäusern. Die Fallzahlen gäben ausdrücklich keinen Hinweis darauf, dass die derzeitige Situation diesbezüglich negative Auswirkungen hat.
Das lässt auch für potenzielle männliche Gewaltopfer und Kinder hoffen, welche regelmäßig keine Schutzangebote erhalten. In Zeiten geschlossener Hotels ist das ebenso positiv in Bezug auf Fälle, in denen wegen Falschbeschuldigung durch die Polizei Menschen ohne Rechtsschutz der Wohnung verwiesen werden – zumeist sind dieses Väter, die als Gewalttäter stigmatisiert und entsorgt werden sollen. Auch für diese Menschen gab es bis dato keine Hilfsangebote, unser Rechtsstaat hat diese Menschen schon vor der Corona-Krise verlassen.
Die Ministerin gibt erfreulicherweise der Meinung ausdruck, dass gerade in der Krise die Menschen zusammenrücken und "das Familienleben neu entdecken". Viele (teil-)entsorgte Elternteile würden sich das allerdings wünschen. Nur zu gerne möchten viele getrenntlebende Elternteile mehr Verantwortung und Betreuung für Ihre Kinder übernehmen – und damit den scheinbar alleinerziehenden Elternteil weiter entlasten.
Unser System, welches die "Einelternfamilie" nach Trennung und Scheidung favorisiert zeigt gerade sehr deutlich, dass es so nicht funktioniert.
Wir raten getrennt lebenden Eltern daher aufeinander zuzugehen, um gemeinsam für die Kinder da zu sein. Entsorgten Elternteilen raten wir Kontakt herzustellen, und sei es nur um den Kindern mitzuteilen, dass es einem selbst und den Großeltern gut geht. Das nimmt den Kinder einen Teil der (unbewussten) Sorgen und zeigt, dass man weiter für das Kind da ist.